StartAus mündlicher Überlieferung ist bekannt, dass es bereits im Jahre 1918 Narrentreiben in Boll gab.Die wenigen Narrenkleider stammten zum Teil aus Sulz a.N und Oberndorf wobei diese in den Kriegsjahren aus Geldmangel wieder teilweise nach Sulz und Oberndorf verkauft wurden. Am 26 April 1957 stellten sich einige Boller Bürger im Gasthaus Hirsch die Frage,ob man bei der bis dahin freiwilligen Narrenvereinigung bleiben soll,oder ob eine Narrenzunft ins Leben gerufen werden soll. Die 19 Versammlungsteilnehmer kamen zu dem Entschluss eine Narrenzunft zu gründen. Hans Pfenning der das Narrentreiben bis dahin leitete wurde Ehrenpräsident.Der Vereinsbeitrag wurde auf 1 DM im halben Jahr festgelegt.Zu diesem Zeitpunkt fanden 3 Umzüge statt. Sonntag Nachmittag und Dienstag vor und Nachmittag. Auch damals wurden große Mengen an Auswurf von den Narren an die Leute verteilt.

Es gab damals folgende Narrentypen: Hansel,Schantle,Narro ( genaueres über die Narren bei Narrentypen )

1972 wurde der Boller Uhu vorgestellt. Zwischen 1965 und 1966 wurde eine Garde ins Leben gerufen. Im Jahre 1969 wurde die Narrenzunft ins Vereinsregister eingetragen. Der Narrenring Oberer Neckar wurde im Gasthaus Krone in Aistaig gegründet. Die Gründungszünfte Aistaig,Bochingen,Boll,Epfendorf,Hochmössingen,Waldmössingen bilden eine feste Größe unter den Ringvereinigungen.in diesem Jahr wird der 30 jährige Zusammenschluss gefeiert. Bedauerlich musste1969 der Umzug am Dienstag morgen wegen mangelnder Beteiligung gestrichen werden. 1972 wurde erstmals der Boller Uhu der Bevölkerung vorgestellt.Diese Narrenfigur entstand in Anlehnung

an einen Boller Bürger. Diese Person war über die Fasnetzeit wie es sich für einen echten Narr gehört immer nur im Narrenkleid anzutreffen. Allerdings wurde er immer recht schnell erkannt denn er wandelte den seinerzeit üblichen Narrenruf „Juhuhu“ in ein Uhuhu um. Durch diesen Narrenruf wurde der Boller Uhu geboren dem Kauzigen Emil Arnold wurde somit sozusagen ein Denkmal gesetzt. Der Text für den Narrenmarsch wurde 1975 zusammengestellt.Er wurde sehr treffend auf den Boller Uhu zugeschnitten.

Der Heute mittlerweile Traditioneller Kinderball fand erstmals 1977 statt. Damals wurde auch noch eine Maskenprämierung durchgeführt. Im Jahre 1978 machte sich erstmals ein Rückgang der Besucherzahlen an den Umzügen bemerkbar. Da dies kaum an der Menge des Auswurfsmaterial liegen konnte erklärte man es sich durch die vermehrte Veranstaltungen in den umliegenden Ortschaften. 1979 feierte der Narrenring Oberer Neckar sein 10-Jähriges Bestehen. 1980 wurde die Fasnetverbrennung am Dienstagabend erstmals um 19 Uhr abgehalten. 1981 war die Narrenzunft Boll zum zweiten mal Austragungsort eines Narrentreffens. 1982 konnten alle Bürger eine Langspielplatte mit den vom Narrenring Oberer Neckar erwerben. Bei einer Rundfunk Veranstaltung 1983 stellte der damalige Präsident Rolf Stimmler die Narrenzunft Boll vor. Es wurden 10 Boller Eier geöffnet.Leider hatte das letzte Ei nur einen Dotter. Von 14-17 Februar 1992 feierte die Narrenzunft Boll ihr 35 Jähriges Bestehen mit einem großen Narrentreffen.Es nahmen ca.2000 Teilnehmer am Umzug teil.

In all den Jahren wurde der Verein von 6 Präsidenten geführt. Derzeit besteht die Narrenzunft Boll aus 241 Mitglieder und 49 Ehrenmitglieder. Darunter sind ca. 120 aktive Hästräger. Die in Boll vorhandenen Narrenkleider liegen bei über 200 Stück. Für eine relative kleine Ortschaft wie Boll eine doch stattliche Zahl. Im Jahre 87/88 erklärte Viktor Göhring er könne aus gesundheitlichen Gründen die Uhumaske nicht mehr erstellen. Mit Walter Scholz wurde ein neuer Schnitzer und somit ein neues Gesicht für das Uhukleid gefunden. 1988 wurden die Vereinsräume im Schlachthaus geschaffen und der Ausbau der Narrenstube in Angriff genommen. 1991 fiel die Fasnet erstmals in der Vereinsgeschichte aus. Zu diesem Zeitpunkt herrschte der Golfkrieg.